Exponential Organizations – Warum Konzerne es schwer haben weiter stark zu wachsen?

ExOExponential Organization kurz ExO von Salim Ismail, Michael Malone und Yuri van Geest haben sich die Autoren des Buches mit folgender Thematik beschäftigt: Warum neue Unternehmen zehn mal besser, schneller und billiger als etablierte Unternehmen sind. Der Inhalt des Buches vermittelt stark die Disruption von etablierten Konzernen, jedoch geht es ebenfalls um die Thematik, dass durch Venture Capital finanzierte Marketplace/SaaS/Plattform Modelle neue Wertschöpfende Angebote geschaffen werden, die  gegenüber den Konzernen eine starke Konkurrenz sein können.

Was machen Unternehmen wie Google, Facebook, Uber, Airbnb, Lyft, Spotify, StitchFix, WhatsApp.. so unheimlich erfolgreich und so bedingungslos stark. User benutzen die einzelnen Services dieser Digitalen Supermächte und werden mit einem „Login“ in ihr komplettes Ökosystem eingebunden und fixieren sich mit weiteren Services. Auf Basis der Lifetime-Value Cyclen werden im Nachgang essentielle Nutzerdaten generiert um die hauseigenen Services besser auszubauen (Quantitative Customer Insights). Dies geschieht in einem Iterativem Vorgang ohne das der Nutzer davon etwas mitbekommt und der Dienst wird immer besser und besser.

Produkte mischen sich in unser Leben ein, spiele eine relevante Rolle und sind ein integraler Bestandteil unseres Lebens. 

 

Wie kann es sein das Startups besser als Konzerne aufgestellt sind?

Konzerne stehen für sichere Arbeitsplätze, gute Arbeitsbedingungen und Wohlstand. Doch warum fangen Konzerne jetzt an auf den „Silicon Valley Zug“ aufzuspringen  und nicht mehr an ihren alten Strukturen, Prozessen und Vorgehensweisen festzuhalten? die Antwort ist relativ simpel! Viele Prozesse sind nur Teil-Digitalisiert vielleicht auch gar nicht. Manuelle Schritte erschweren automatisierte Workflows und natürlich die darauf Aufbauenden Prozesse. Buzzwörter wie Autonomy sowie sprich eine agile Organisation aufzubauen ist im vollen munde. Wichtig in diesem Zuge ist dennoch nicht nur die Prozesse und Hierarchien neu zu denken, sondern MINDSET. Ohne Mindset fliegt nichts, überhaupt nichts. Ich kann als Konzern ein Startup gründen und in die Innenstadt verlagern und auf Cool und Hip machen, aber wenn das Mindset nicht vorhanden ist wird auch dieses Thema, sprich das Leuchtturm Projekt scheitern. Das hat an der Stelle auch nicht mit Fail Fast zu tun, sondern mit „Corporate Fail“.

Startups nutzen natürlich die oben erwähnten Ineffizienzen aus und versuchen mit ihren kleinen „nicht ernst genommenen Ideen“, großes zu bewirken. Diese Wirkungen machen sich nicht von heute auf morgen bemerkbar, jedoch nutzen sie eine Marktineffizienz aus und wachsen über die Zeit rapide sprich exponentiell. Startups reagieren mehr auf Kundenwünsche (User-Centered) und sind zudem vom Branding erheblich Cooler als traditionell aufgestellte DAX Konzerne (leider!). Es ist kein Geheimnis das Uber, Airbnb, Lyft, BlablaCar usw. ungenutzte Fahrzeuge und Wohnungen stärker ausschöpfen in dem sie um die Plattformen ein „Business“ schaffen.  Aber nicht nur Startups verdrängen Unternehmen sondern auch Konzerne selbst! Siehe zum Beispiel: Apple mit dem Launch des iPhones, dadurch sind Nokia und Blackberry nun heute passe. Um eine exponentiell skalierende Organisation zu schaffen können folgende 11 Punkte befolgt werden:

Das Exponential Organization Regelwerk

Das ExO Regelwerk besteht aus folgenden 11 Punkten:

1.) Massive Transformative Purpose (MTP), bedeutet welche Vision das Unternehmen hat, beispielsweise Google: „Organize the World’s information“, oder GitHub „Social Coding“. Englisch: „Exponential Organizations, almost by definition, think BIG. There’s good reason for that: if a company thinks small, it is unlikely to pursue a business strategy that will achieve rapid growth. Even if the company somehow manages to achieve an impressive level of growth, the scale of its business will quickly outpace its business model leave the company lost and directionless. Thus, ExOs must aim high.“

2.) Interfaces, bedeutet Schnittstellen nach außen zu schaffen die durch das eigene Angebot stark skaliert werden können. Englisch:„Interfaces are filtering and matching processes by wich ExOs bridge from SCALE externalities ti internal IDEAS control frameworks. They are algorithms and automated workflows tat route the output of SCALE externalities to right people at the right time internally.“

3.) Dashboards, bedeutet ob den das Unternehmen die Unternehmensziele beispielweise von OKR’s messen tut. Englisch: „Given the huge amounts of data from customers and employees becoming available, ExOs need a new way to measure and manage the organization: a real time, adaptable dashboard with all essential company and employee metrics, accessible to everyone in the organization.“

4.) Experimentation, bedeutet ob sich das Unternehmen mit digitalen Geschäftsfeldern und dafür Raum schaffen, beispielsweise Inkubatoren, Accelatoren, Innovation Hubs etc. Englisch: „The implementation of the Lean Startup methodology of testing assumptions and constantly experimenting with controlled risks.“

5.) Autonomy, bedeutet in dem Kontext kein Top-Down, sprich nicht von Oben nach Unten diktieren. Somit soll von der Geschäftsführung die Kultur von flachen Hierarchien gelebt werden um den Mitarbeitern ihre eigenen Entscheidungen in die Unternehmensstrategie mit einzubringen. Englisch:„Autonomy is self-organizing, multidisciplinary teams operating with decentralized authority.“ Hiermit ist nicht das agile Arbeiten gemeint! Autonomy ist nämlich Mindset.

6.) Social, bedeutet das Social Collaboration Plattformen (Facebook at work, Podio, ..) für die Mitarbeiter eingesetzt werden um somit die Unternehmensweite Kommunikation zu verbessern. Feedback könnten so von mehreren Personen entstehen und eingearbeitet werden. Englisch: „Social Technologies is finding fertile ground because the workplace has become increasingly digitized. It started with email, which providedasynchronous connectivity; next came wikis and intranets that provided synchronous information sharing; today we have activity streams that provide real-time updates throughout organizations.“

7.) Staff on Demand, bedeutet lästige Unternehmensprozesse wie Recruiting zu verlagern. Wenn Spezialisten / Experten benötigt werden, können diese über unterschiedliche Portale eingestellt und für das zugrundeliegende Projekt eingesetzt werden. Englisch: „The best way to harness human talent is through full-time, exclusive employment relationships where people are paid for the amount of time they spend at a common location. They should be organized in stable hierarchies where they are evaluated primarily through the judgement of their superiors, and whatand how they do their jobs in prescribed.“

8.) Community & Crowd, bedeutet außerhalb des Unternehmens ein extern verlagerte Community zu schaffen, welches von selbst und ohne großen Aufwand funktioniert. Beispielsweise hat Simyo ihr Customer Care and die User selbst ausgelagert und einen Großteil vom internen Kundencenter abgeschafft. Somit helfen sich die User anhand eines User Generated Content selbst und erhalten hierfür Loyality Points. Englisch: „For an organization or enterprise, its community is made up of core team members, alumni (former team members), partners, vendors, customers ,users and fans. The „crowd“ can be thought of as everyone outside those core layers. It is important to note that an Exponential Organization interacting with its community isn’t simply a transaction. True community occurs when peer-to-peer engagement occurs.

9.) Algorithms, bedeutet das im Unternehmenskern die Software im Vordergrund steht und Computers/Cloud die schwierigen Aufgaben automatisiert übernehmen soll und nicht manuell durch Arbeiterkraft. Hier kommen beispielsweise Methoden zum Einsatz wie Machine Learning oder Deep Learning. Englisch: „Today, the world is pretty much run on algorithms. From automotive anti-lock braking to Amazon’s recommendation engine; from dynamic pricing for airlines to predicting the success of upcoming Hollywood blockbusters and so on.. Computers are increasingly performing more and more complex tasks.“

10.) Leveraged Assets, bedeutet das man nicht selbst alles machen muss um Erfolgreich zu sein. Denke an ungenutzte Dinge die in Massen vorhanden sind, jedoch aber selbst ein Business herum schaffst. Beispiele wie Uber, Airnbnb, Lyft, BlaBla Car etc. haben es vorgemacht. Englisch: „In the business world, leasing everything from buildings to machinery has been used as a common practice to shift assets from the balance sheet. And while not owning assets has been standard practice for heavy machinery and non-mission-critical functions for decades, recently there’s been an accelerating trend towards outsourcing even mission-critical assets.“

11.) Engagement, bedeutet Incentive sowie Reward Programme unternehmensweit zu etablieren und dadurch die Innovationskraft der Mitarbeiter zu erwecken und so Hemmnisse abzuschaffen. Englisch: „User engagement techniques, such as sweepstakes, quizzes, coupons, airline miles and loyalty cards have been around for a long time. But in the last few years, such techniques have been fully information-enabled, elaborated and socialized. Engagement is comprised of digital reputation systems, games and incentive prizes, and provides the opportunity for virtuous, positive feedback loops – which in turn allows for faster growth due more innovative ideas and customer community loyalty“

Startups vs. Konzerne

Wie in der Abbildung oben zu sehen ist, werden hier Venture investierte Unternehmen versus Konzerne gegenübergestellt. Der mögliche Upside bei Startups ist wesentlicher höher als bei Konzernen.

Beispiel: Apple! Das iPhone wurde 2007 enthüllt, es war etwas völlig neues vom Bedienkonzept (User Interface) und der Usability (UX). Die Dinosaurier dieser Gattung waren Nokia und Blackberry – und Heute? hört man nichts mehr von denen, gar nichts. Wir können doch wohl überlegt sagen, dass das iPhone die linke Abbildung entspricht und das rechte Bild Nokia und Blackberry – oder?

Beachtet in dem Kontext nicht die Beschreibungen „Venture Investing“ und „Large Companies“, denn man kann auch ExOs auf Produkt/Service etablieren.  Keine Unternehmung konnte die Kraft vom iPhone erahnen – die schnelle Marktakzeptanz und die Marktbarrieren sowie die Erstellung eines Patentportfolio haben bei Nokia und Blackberry zur Massenentlassung geführt. Das Desaster dieser Firmen führte zum Verkauf von Strategischen Geschäftseinheiten, Zerschlagung und bis hin zum Verkauf des Unternehmens. Nokia und Blackberry wurden von einem exponentiell wachsendem Smartphone zerschlagen.

Vermutlich hätten wir vor 1o Jahren nicht gedacht, dass eine Firma mit einem Produkt zwei Firmen zerschlägt.

Wenn wir jetzt noch das Beispiel Airbnb gegenüber den konventionellen Hotels anschauen, hat Airbnb die konventionellen Hotels nicht verdrängt, jedoch ein Ökosystem des weltweiten zuhause geschaffen. Vielleicht entsteht dadurch keine Insolvenz von etablierten Hotelketten, aber eine Gegenantwort is bis dato nicht zu erkennen.

Aus dem Grund sensibilisiert das ExO Regelwerk in einem Schaubild (siehe Exponential Organizations Canvas), welche Punkte definitiv in Angriff genommen werden sollten, bevor ein weiteres Startup/Produkt/Service aus dem Erdboden kommt und weitere Marktanteile von bestehenden Unternehmen abnimmt.

Die Devise ist, schaffe selbst ein ExO oder gehe eine Partnerschaft mit einem ExO ein. Investiere in ein ExO oder akquiriere ein ExO.

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