Apple Pay – der neue Big Player im Mobile Payment!
Apple hat auf der diesjährigen WWDC in Kalifornien wie sicheres einkaufen im 21. Jahrhundert stattfindet vorgestellt. Nämlich im Online Shop direkt via Touch ID vom iPhone oder über „Double-Tap“ auf der Apple Watch die Ware zu bezahlen. Halt! Stopp!!! Was schreibe ich da gerade, bezahlen mit einer Uhr??? Ja, genau! Apple hat seine Hausaufgaben gemacht, in dem der Bezahl Prozess innerhalb der Apple Watch bestätigt wird. Apple Pay steht vorerst für Apple Nutzer im Web (derzeit nur Safari und später auch andere Browser) und innerhalb der Apple Apps zur Verfügung. Wie wir sehen, kommen in den Payment Genuss ausschließlich Nutzer die sich im Apple Universum bewegen und keine Android, Microsoft, sowie Blackberry Nutzer.
Die meisten Nachrichten Seiten und Technologie Blogs haben Apple den Stempel aufgetragen, dass andere Hersteller NFC (Near Field Communication – kontaktloses zahlen) bereits integriert haben und Apple hier noch nachziehen muss. Jedoch erkennen wir, dass Apple eine ganz andere Richtung geht und das bequeme bezahlen mit Touch ID weiter vorantreibt und NFC verbannt. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass zum einen Apple strategisch gesehen alles auf Touch ID setzt und das bezahlen mit Kreditkarte im Web immer weniger Bedeutung haben wird, da die Eingabe von empfindlichen/kritischen Information über das Web als unsicher angesehen wird. Dies ist mit Apple Pay als Mobile Payment Instanz für immer passé und gibt der Wallet App eine unheimlich starke Bedeutung und positioniert sich ebenfalls als Mobile Payment Anbieter. Somit werden alle Apple Nutzer, falls nicht schon erledigt ihre Kreditkarte innerhalb der Wallet App anlegen und das Bezahlen funktioniert in der Zukunft nur noch mit einem Fingerabdruck oder „Double-Tap“ auf der Apple Watch. Wie einfach , wie elegant, wie bequem, wie stressfrei und das heraussuchen der Bezahlkarte hat endlich ein Ende, denn das Smartphone liegt immer neben uns.
Müssen die Banken dagegen was tun?
Nach meiner Auffassung hat sich Apple nun mit Apple Pay in den Payment mit eingeklinkt, aber sich in dem Umfeld noch nicht komplett ausgedehnt wie viele es befürchtet hätten. Jedoch funktionieren weder Apple Pay, Google Wallet oder PayPal nicht ohne die derzeitige Finanzinfrastruktur, sondern spielen im digitalen Zeitalter eine besondere Rolle in der Wertschöpfungskette. Am Anfang und am Ende steht immer ein Bankkonto und egal ob von der ING DiBA oder von der Sparkasse. Apple hat bisher eine Lösung vorgestellt, von denen Banken nichts zu befürchten haben! Im Gegenteil, die bestehende Infrastruktur der Banken wird weiterhin verwendet. Dafür machen die Banken auch paar Prozente in Richtung Apple locker, nämlich 0,15% Provision je Transaktion. Ja, die Banken sparen sich dadurch eigene Entwicklungen, ja sie machen sich dadurch aber auch abhängig und halten sich ebenfalls potenziell gefährlichen Wettbewerber an der langen Leine. Adam Levitin meint im Blog Credit Slips, dass Apple Pay als Finanzinstitution in den USA reguliert werden könnte, in Deutschland allerdings wäre das Thema unheimlich schwierig und erspare euch sämtliche Spekulationen an dieser Stelle. Die Akzeptanz und Technologie ist dazu längst vorhanden, um die jetzigen Banken in den Schatten zu stellen. Ein Girokonto zu eröffnen und seine Rechnungen abgebucht und eingezahlt zu bekommen, ist glaube ich für Konzern wie Apple und Google das geringste Problem. Also Zurücklehnen und sich auf Partnerschaften ausruhen und andere machen lassen, ist keine Option.
Wenn ich jetzt von Bitcoin und der dahinter liegenden Blockchain Technologie schreiben würde, erspare ich mich hier lieber an diese Stelle, denn mit dieser Technologie die ich selbst seit Jahren verwende, braucht man keine Bank mehr. Die Frage die ich euch Stelle: Regulierung Fluch oder Segen?