Vom Problem zum Geschäftsmodell

Vom Problem zum Geschäftsmodell

Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind. Albert Einstein

Wäre es nicht schwachsinnig einen Mitarbeiter die Verantwortung zu übergeben und ihn mit der Aussage: „Sei jetzt innovativ!“ zu konfrontieren? Ich denke schon. Den Menschen zur Innovation zu verhelfen wird durch Problemfindung in bestehenden Geschäftsmodellen vereinfacht. Wie kann man gewisse Produkte besser anbieten, Positionieren (um damit ein geeigneteres Kundensegment anzusprechen) oder neu Darstellen? Wie kann Ich den Login/Payment Prozess beschleunigen (Conversion Optimierung)? Das sind die Fragen die zur Verbesserung und Neuerung bestehender Produkte verhelfen. Eine Innovationskultur mithilfe von Design Thinking oder Lean StartUp Methodik zu schaffen, bei dem sich Entwickler, Designer und Manager über Probleme unterhalten, Ideen Sammeln und Prototypen entwickeln – Raum für Ideen müssen gegeben sein. Unterschiedliche Charaktere sprechen handeln miteinander um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen, denn jede Idee baut auf eine weitere Idee auf. Im Idealfall wäre es optimal wenn sich Menschen aus unterschiedlichen Bereichen zusammensetzen und Diskutieren, weil somit unterschiedliche Betrachtungsweisen hineinfließen. Durch das unkonventionelle Denken lassen sich in gewöhnlich bestehenden Business Models neue Business Models entwickeln.Doch bei anderen Unternehmen schaut es meist anders aus, wie bei Rocket Internet.

Rocket Internet – Monoton oder Stereo?

Wenn man sich zum Beispiel die Geschäftsmodelle von Rocket Internet anschaut, sind dies Unternehmen wie Zalando (Online Shop für Mode und Schuhe), Lieferando (Food&Beverage Online System mit der Zusammenführung von stationären Restaurants und Lieferdiensten), Helpling (Reinigungskraft Serviceportal) und SpaceWays (OnDemand Storage Service). Es sind Modelle die keinen Technologischen Vorsprung bieten, aber dafür einen völlig neuen Service zur Verfügung stellen (geschweige CopyCat oder Nicht!). Reale Probleme werden in die Web Welt transformiert, skaliert und an die jeweiligen Märkte nach rechtlichen Rahmenbedingungen adaptiert.

Schauen wir uns in diesem Zusammenhang das Unternehmen Helpling an. Sie bietet eine Webseite worüber jeder einzelne User nach seiner Postleitzahl die gewünschte Putzkraft aussuchen und buchen kann. Bei den Putzkräften verläuft es folgendermaßen, dass Sie sich selbst bei Helpling bewerben um Ihre Reinigungsdienstleistung anbieten zu können. Helpling ist ausschließlich der Moderator, bei dem die Reinigungskräfte und Nachfrager zusammengeführt werden. Natürlich wickeln sie zudem den gesamten Payment Prozess ab, bei dem sie einen Prozensatz für die Vermittlung einnehmen. Die Technologie dahinter ist kein Rocket Science und wenn man sich vorstellt das die Plattform als White Label Lösung über unterschiedliche Geschäftszweige hinweg adaptieren lässt, ist es umso lukrativer. Stellen Wir uns den Use Case mal vor, wenn keine Online Lösung vorhanden wäre und wir dies wie in alten Zeiten machen müssten. 

Wenn wir uns jetzt die Dienstleistung mal Offline vorstellen, würde es folgendermaßen funktionieren: Ich müsste mir entweder auf Empfehlung vom Nachbarn, Zeitung oder durch Recherchen im Internet eine Putzkraft finden/suchen. Alleine die Recherche raubt einen die Nerven, die endlosen Telefonate etc. Bis man die geeignete Raumpflegerin gefunden hat, ist man bestimmt schon genervt. Genau aus dieser Problematik heraus nutzt Helpling die Chance, geht dieses Problem aktiv ran und tretet als Qualitätsinstanz zwischen Angebot und Nachfrage auf. Dies wird komplett problemlos Online bewerkstelligt. Aus dieser Problematik heraus, können ganz einfache und bequeme Online Lösungen auf die Beine gestellt werden.

Prof. Dr. Günter Faltin von der Freien Universität, Lehrstuhl für Entrepeneurship sagt: „Die Einfachheit benötigt viel Gedankenarbeit, tiefes Verständnis der Sachverhalte und Souveränität in der Behandlung des Problems, um Dinge einfach zu halten. Daher stehen Einfache Darstellungen oft erst am Ende eines langen Denkprozesses, nicht am Anfang. Wie viel Zeit und Kraft hat es Albert Einstein gekostet, um zu der Formel e=mc hoch 2 zu kommen? Wie lange brauchte René Descartes für Cogito ergo sum?“ 

Beim Business Model Design sind es die endlosen Denkschleifen, aus denen sich große Probleme, einfach lösen lassen – Komplexität ist der Feind des Gründers.

Eine Lebensweisheit sagt: Jeder Schwachkopf kann Dinge kompliziert machen. Es verlangt mehr Kopf, Dinge so zu durchdenken, dass sie möglichst einfach und überschaubar bleiben. 

Teile diese Nachricht
  •  
  •  
  •  
  •  
  •  
  •  
  •  
  •