Apple Watch – Zeiten ändern sich

Apple Watch

Tim Cook hat mit der „One More Thing“ Folie in der WWDC Konferenz die Apple Watch enthüllt. Optisch sehr schick und Apple hat sich wie immer keine Designpatzer erlaubt.

Mal im Ernst, brauchen Wir jetzt auch noch eine Smartwatch? Ist es nicht uncool mit Voice seine Uhr zu bedienen? Ist denn der Preis überhaupt gerechtfertigt?

Eine Analyse von Bernstein Research zeigt, dass 18 Prozent der 16- bis 34-Jährigen Amerikaner eine Uhr tragen. Bei Personen die 55 Jahre und älter sind, sind es 44 Prozent. Die bis 35 Jahren keine Uhr getragen haben, werden keine Uhr mehr im Leben tragen wollen. Ich persönlich finde keinen Anwendungsfall für die Apple Watch, bei dem ich sagen kann das Preis-Leistungsverhältnis stimmt. Im nachfolgenden die fünf Nachteile, die für mich den Kauf einer Apple Watch irrelevant machen:

  1. Die Akkulaufzeit ist bei aktiver und passiver Nutzung 19 Stunden haltbar.
  2. Das Einstiegsgerät startet ab 399 Euro und für die exklusive Goldvariante kann man bis zu 18.000 Euro auf den Tisch legen.
  3. Die Smartwatch funktioniert ausschließlich mit einem iPhone und alle anderen Ökosysteme sind ausgeschlossen. Die Android Welt ist damit per se gestorben.
  4. Untertauchen sollte man mit der Uhr nicht: Die Apple Watch ist nach der IEC-Norm 60529 als IPX7 eingestuft. Das bedeutet laut DIN-Norm: „Schutz gegen zeitweiliges Untertauchen“. Das tauchen ist sehr eingeschränkt.
  5. Für Linkshänder ist die Uhr leider auch nicht wirklich passend. Wenn man die Uhr am rechten Arm trägt, muss die Krone auch rechts bedient werden. Das heisst, dass die Sicht auf die Uhr versperrt wird und somit für Linkshändler suboptimal ist. Softwareseitig werden die Interface Elemente linksbündig angepasst, aber die Krone bleibt dort wo sie ist, nämlich rechts.

Hat die Apple Watch eine Seele?

Schweizer Uhrenhersteller werfen sich im geringen Maße vor, dass sie den Smartwatch Markt verschlafen haben. Apple macht es vor und schickt eine Smartwatch ins Rennen, bei dem unmittelbar iOS Geräte gekoppelt werden können. Uhrenhersteller aus Deutschland (Glashütte), Schweiz, Italien etc. machen sich wenig Sorgen um ihre Zukunft, weil die Apple Watch in puncto: Statussymbol, Kunst, Geschichte und Ewigkeit im Gehäuse nicht mithalten kann. Man darf nicht vergessen, dass Uhren Geldanlagen, Tradition, Kultur und Seele in eins zusammenfassen. Ebenso fehlt es an Exklusivität bei der Apple Watch. Solche Uhren könnte den Eindruck auf Schulhöfen und Unis schinden, aber nicht bei Uhrenträger die Uhren als Kunst verstehen. Eine Apple Uhr ist nämlich keine Kunst, denn dazu fehlt Geschichte. Probleme könnte es jedoch für den Uhrenhersteller Swatch geben. Wer schon eine poppige Apple Watch in unterschiedlichen Farben kaufen kann, braucht keine zweite bunte Uhr am Handgelenk. Beide Marken stehen für Pop Kultur, wobei Apple die Uhr gut in ihr Ökosystem eingliedern wird. Apple wird mit der Uhr nichts dem Zufall überlassen und die Verbraucher werden sich zusätzlich zu ihren Geräten die Uhr auch zulegen, das ist Fakt. Über kurz oder lang wird die Smartwatch im Haushalt bei einer Person auftauchen. Man darf jedoch nicht vergessen, dass dies auch Kodak von sich behauptet hat, dass digitale Fotografie dem Kulthersteller keine Probleme machen würde. Auch hier ist erkennbar, dass man sich nicht jahrzehntelange Erfolge ausruhen kann.

Die Befriedung von Bedürfnissen, die Kunden vorher selbst nicht erkannten, hat Apple in der Vergangenheit unter der Führung von Steve Jobs oftmals bewiesen. Diesmal ist Tim Cook an der Reihe und muss beweisen das Apple Impulsgeber in Wearables ist. Nun wurde die Apple Watch ins Rennen geschickt – Zeiten ändern sich.

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